Moin und herzlich willkommen zum Podjournal. Ich bin Jörn Schaar,
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Journalist und Podcaster aus Rieseby in Schleswig-Holstein und ich kehre hier
einmal im Monat die Nachrichten für die deutschsprachige Indie-Podcast-Szene zusammen.
Das hier ist Episode 35, erschienen am 1. September 2025. Und jetzt geht's los.
Antennapod 3.9 ist draußen und das Update bringt ein paar angenehme Features mit.
Unter anderem vibriert jetzt das Telefon, wenn man es schüttelt,
um den Sleeptimer zu resetten.
In der Warteschlange kann man jetzt mehrere Episoden auswählen und sie alle
zusammen ganz an den Anfang oder ganz ans Ende der Warteschlange verschieben
und Transkriptionen im VTT-Format werden jetzt auch unterstützt.
Aber was in den Release Notes auch drin steht: AntennaPod sucht jetzt ohne fyyd.
Die Podcast-Suchmaschine von Eazy
ist rausgeflogen, um die Suche nach Podcast-Episoden zu beschleunigen.
Die kompletten Release Notes verlinke ich unter podjournal.de.
Apple wird im Herbst iOS 26 veröffentlichen. Darin ist dann auch eine neue Podcasts-App
enthalten, beziehungsweise die bestehende bekommt ein paar Updates.
Ich hatte hier schon mal vom Enhanced Dialog Feature gesprochen.
Was es noch an Updates gibt, hat macrumors.com aufgeschrieben.
Und während das eine Verbesserung für Hörende darstellen könnte,
gibt es jetzt auch Neuigkeiten für Produzierende von Apple, denn in Apple Podcasts
Connect gibt es jetzt Verbesserungen für die Listening Reports.
Die bringen Statistiken auf Episoden-, Show- und Kanalebene und das kann man skalieren
von Monat auf Woche auf Tag.
Vor einem Monat hatte ich über den Start einer neuen Podcast-Suchmaschine Podradar gesprochen.
Die transkribiert Episoden und durchsucht sie so.
Inzwischen werden bereits erstellte und im Feed verlinkte Transkripte im VTT-
und SRT-Format bevorzugt.
Das heißt, wenn Podcastende Transkripte mitliefern, dann transkribiert Podradar
jetzt nicht noch einmal extra.
Die andere neue Podcast-Suchmaschine Posuma ist unterdessen schon wieder offline.
Zwei Monate nach dem Start ist die Projektförderung des Medieninnovationszentrums
Babelsberg ausgelaufen und offenbar gibt es keine Anschlussfinanzierung.
Die Seite ist komplett offline, bis dafür eine Lösung gefunden worden ist.
Eine Erklärung dazu gibt es aber leider nicht. Nutzende stoßen kommentarlos
auf eine Fehlermeldung. Auf podjournal.de verlinke ich ein Interview mit dem Projektteam.
Hosting bei Spotify ist keine gute Idee.
Das hat der Podcast Pixelbeschallung diesen Monat schmerzhaft erfahren müssen.
In einer Episode einem Musikspecial war nach Spotifys Ansicht zu viel Musik im Podcastkanal.
Und Podcasting soll eben nicht für die Verbreitung von Musik genutzt werden.
Dafür gibt es die Musiklibrary oder wie auch immer die das nennen.
So erklärt es jedenfalls Poldi, der Host, in einer eigenen Episode dazu.
Diese ist kurz nach dem Zwangs-Aus für seinen Podcast erschienen.
Eine Verwarnung gab es offenbar nicht,
sechs Jahre seines Podcasts sind einfach ausradiert.
Poldi hat zwar Backups von allen Episoden und auch von den Shownotes und hat
das Projekt jetzt mit "Pixelbeschallung Reincarnated" neu gestartet,
verliert aber dadurch alle AbonnentInnen.
Spotify hat es abgelehnt, seinen Anspruch zu bearbeiten. Wie Poldi selbst schreibt,
bei Mastodon, ist er aus Bequemlichkeit zu Spotify umgezogen, auch mit dem Gedanken,
dass dort gehostete Podcasts vielleicht algorithmische Vorteile haben könnten
und das sei nun der Preis, den er dafür bezahlt habe, schreibt er.
Seit dem 29. August ist nun eine selbst gehostete Pixelbeschallung online,
ich verlinke einige Mastodon-Posts und die Spezialepisode "Spotify Kills" auf
der neuen Seite der Pixelbeschallung in den Shownotes dieser Episode auf podjournal.de.
Die Pixelbeschallung kommt aus Österreich. Wir gucken als nächstes kurz in die Schweiz.
Dort erschien in diesem Monat der Digimonitor der Interessengemeinschaft Elektronische
Medien und danach hören 63 Prozent der SchweizerInnen zumindest gelegentlich Podcasts.
Andreas Wulschläger hat in seinem Newsletter ausgerechnet, dass das vier Millionen
Menschen sind und dass das ungefähr der Nutzung von Instagram in der Schweiz gleichkommt.
Damit, so schreibt er, könne man wirklich damit aufhören, Podcasting in der
Schweiz als Trend zu beschreiben, damit sei Podcasting als Medium etabliert.
Und auch für Deutschland gibt es aktualisierte Nutzungszahlen für Podcasting.
Der Digitalbranchenverband Bitkom zeigt in einer Studie, dass fast die Hälfte
der Deutschen zumindest hin und wieder Podcasts konsumiert, meistens beim Putzen,
im Auto und im Bett zum Einschlafen.
Also vermutlich zum Einschlafen, wer weiß das schon?
Im Schnitt hören die Deutschen wöchentlich zwei Stunden Podcast.
Das ist bei mir ein lahmer Dienstagvormittag, um ehrlich zu sein.
Endlich kann ich mal bei irgendwas sagen, dass ich zu den Top 1% gehöre,
denn nur etwa 1% der Befragten gab an, wöchentlich mehr als 8 Stunden Podcasts zu hören.
Pocketcasts rollt einige Features in ihrer App nun auch auf den Webplayer aus.
Vor allem sind das Empfehlungen über das Podroll-Feature, die waren hier auch schon mal Thema.
Und Plus-Nutzende können auch Smartfolder im Webplayer aktivieren.
Wie das ganz genau geht, weiß ich nicht, weil ich dort keinen Plus-Account habe.
Generell muss mehr gepodcastet werden. Im Blog der Audio-Produktionssoftware
Hindenburg hat Benjamin Lorch von der Berlin School of Podcasting ein flammendes
Plädoyer geschrieben für Punkrock-Podcasting:
Podcastende sollen sich dem KI-Hype entgegenstellen, auf vermeintliche Regeln
zur Produktion, Dauer und Veröffentlichungsfrequenz scheißen und einfach loslegen.
Tolle Artikel, verlinke ich in den Shownotes dieser Episode auf podjournal.de.
Die MacherInnen von Castopod haben einen vermeintlichen Bug adressiert,
über den ich in der vorherigen Episode gesprochen habe.
Darin ging es darum, dass wenn man mit einer Privatnachricht auf den Veröffentlichungspost
einer neuen Episode antwortet, dass diese private Nachricht als öffentlicher
Kommentar angezeigt wird. Das ist jetzt offenbar behoben. Es gibt seit dem 25.
August die Version 1.13.5, in
dem diese privaten Postings dann vor der Öffentlichkeit verborgen werden.
Und zu guter Letzt noch eine etwas traurige Nachricht. Es wird wohl in diesem
Jahr keine Subscribe mehr geben. Guckt mal im Sendegate in den Orga-Thread dazu.
Da stehen mehr Informationen, wie es auch dazu kam.
Angepeilt ist nun ein neuer Termin im Herbst 2026.
Das war's für diesen Monat. Feedback, Kritik und Themenvorschläge erreichen
mich am zuverlässigsten per Mail an redaktion@podjournal.de,
aber auch übers Fediverse sind das Podjournal und ich gut erreichbar.
Das steht alles in den Shownotes auf podjournal.de.
