Moin und herzlich willkommen zum Podjournal. Ich bin Jörn Schaar,
Journalist und Podcaster aus Schleswig-Holstein und ich kehre hier einmal im
Monat die Nachrichten für die deutschsprachige Indie-Podcast-Szene zusammen.
Das ist Episode 34 vom 3. August 2025 und damit leider zwei Tage nach dem normalen Termin.
Erwerbsarbeit und ein Milbenbefall in unserem Hühnerstall haben mich erfolgreich
von der Produktion abgehalten.
Sorry an alle, die auf die neue Episode gewartet hatten.
Pocket Casts hat ein Update bekommen, das sich vor allem um Empfehlungen und
Benachrichtigungen dreht.
Zum Beispiel kann man jetzt in den App-Einstellungen einschalten,
dass man personalisierte Empfehlungen für neue Podcasts bekommen kann.
Und für ProduzentInnen ist das deswegen interessant, weil wir selbst solche
Empfehlungen kuratieren können.
Die App nutzt dafür das Podroll-Tag aus der Podcasting 2.0 Community und wenn
man dieses Feature nutzen kann, weil man zum Beispiel bei Buzzsprout oder bei
PodHome hostet, dann kann man dieses Tag auch befüllen.
Die klassischen Open-Source-Apps wie Podlove oder Castropod stellen das leider
noch nicht bereit. Feature-Request ist raus.
Die Macher von Castropod mussten sich in diesem Monat gegen Vorwürfe verteidigen,
dass sie einen Bug-Report nicht zügig genug verfolgt haben.
Konkret ging es um einen vermeintlichen Bug, der persönliche Nachrichten öffentlich angezeigt hat.
Wenn man zum Beispiel an das Podjournal eine private Nachricht als Antwort auf
eine Episode über das Fediverse verschickt, dann wird diese Privatnachricht
öffentlich als Kommentar angezeigt.
Das wurde den Machern als möglicher Bug gemeldet und dann kam keine Reaktion
und dann gab es den üblichen Social-Media-Hassel mit aggressivem Tonfall und
gegenseitigen Beschuldigungen.
Behoben oder als solcher anerkannt ist der Fehler, soweit ich es verfolgt habe, noch nicht.
Overcast bekommt angeblich Transkriptionen, John Spurlock hat jedenfalls Hinweise
darauf entdeckt, bestätigt ist aber noch nichts.
Thema Transkripte: Eine neue Podcast-Suchmaschine ist diesen Monat an den Start gegangen.
Die Seite Podradar erstellt selbst Podcast-Transkripte und macht Podcasts so durchsuchbar.
Dazu gab es auch eine Diskussion im Sendegate, die verlinke ich auch mal auf
podjournal.de, genauso wie auch die Suchmaschine.
Schöner wäre natürlich aus meiner Sicht, wenn bestehende Transkripte beim Indizieren
bevorzugt würden. Ich zum Beispiel mache mir einige Arbeit damit,
die Transkription zu korrigieren und da wäre es eigentlich schade,
wenn das ins Leere liefe.
Das machen längst nicht alle Podcastenden so, aber da zieht Sabrinas Argument
aus dem Sendegate-Thread total gut:
Selbst wenn Podcastende ihr Transkript ungeprüft mit ausliefern,
also falsch erkannte Worte nicht korrigieren und so weiter, muss das Transkript
ja dann nicht noch einmal mit ähnlichen Fehlern neu erzeugt werden und entsprechend
auch nicht die Ressourcen verbrauchen, die dafür normalerweise verbraucht werden.
Es gibt jetzt eine Art Fernsehsender, auf dem ausschließlich Podcasts laufen.
TalkNow heißt der Sender und es ist eigentlich ein Twitch-Kanal.
"Fernsehen" heißt dabei natürlich "Video-Podcast".
Das ist zwar eine deutsche Produktion, im Angebot sind aber auch US-Formate.
Alles in allem sind das etwa 40 Podcasts, die da durchgängig gestreamt werden.
Denise Fernholz hat die beiden Menschen hinter TalkNow in ihrem Beifahrersitz-Newsletter
interviewt. Das fand ich sehr lesenswert, zumal dieser Sender früher oder später
eine Genossenschaft werden soll.
Das ist also ein ziemlich spannendes Konzept.
Auphonic hat seinen Static Denoiser weiterentwickelt. Der filtert jetzt gleichmäßige
Hintergrundgeräusche raus und lässt dabei aber Musik, Atmo und Sounddesign intakt.
Damit habe ich tatsächlich bei der Produktion des Haialarm-Podcasts immer
mal ein bisschen Probleme, was dann oft für mehrere Produktionsdurchläufe sorgt.
Ob dieses neue Feature tatsächlich so gut funktioniert, werde ich in der nächsten
Episode Haialarm testen, die am 20. August erscheint.
Und natürlich gibt es die alte Version des Static Denoisers weiter,
die heißt jetzt "Classic Legacy".
Ein kleineres Upgrade ist dort noch, dass man jetzt seine Auphonic Presets mit Leuten teilen kann.
Das kann hilfreich sein für Teams, die gemeinsam an einem Podcast arbeiten,
aber sich nicht den Account teilen.
Oder eben für Menschen, die anderen gern zeigen möchten, wie sie Auphonic für sich nutzen können.
Es könnte natürlich trotzdem sein, und jetzt bin ich wieder bei diesem Static Denoiser,
dass euer schönes Sounddesign und der akribisch zusammengefrickelte Mix am Ende
für einen Teil des Publikums wertlos wird, denn Apple hat für die nächste Version
von Apple Podcasts das Feature "Enhanced Dialog" angekündigt.
Das soll Hintergrundgeräusche und Musik entfernen und Stimmen auf eine einheitliche Lautstärke bringen.
Das ist komfortabel für Hörende, schade aber für aufwendige Produktion.
James von podnews.net hat ein paar Klangbeispiele in seinem Blog gesammelt,
die verlinke ich auf podjournal.de.
Nutzende von Focusrite Audio Interfaces haben in diesem Monat eine Mail bekommen,
dass sie ein kostenloses Plugin runterladen können, wenn sie ihr Gerät beim
Hersteller registriert haben.
Ich hatte noch keine Zeit, mir das Plugin anzusehen und freue mich deshalb über
Erfahrungsberichte. Am besten in die Kommentare auf podjournal.de.
Der Rødecaster Pro 2 und Pro Duo haben ein neues Feature bekommen, nämlich Røde Call Me.
Damit soll man Audio-Verbindungen zwischen zwei Podcastenden herstellen können,
so wie zum Beispiel mit Studiolink.
Das geht dann wahlweise über den Browser oder direkt mit den entsprechenden Røde-Geräten.
Dafür braucht man ein Firmware-Update und die Geräte müssen beim Hersteller registriert sein.
Und wie schon angekündigt, ist der Vorverkauf für die "So Many Voices"-Konferenz in München gestartet.
180 Euro kostet ein Ticket für die Veranstaltung Ende November.
Und das ist witzigerweise auch der Preis für die Podstock-Tickets. Die gibt es auch noch.
Podstock findet Ende September am Dümmer statt. Und da gibt es auch noch die
Möglichkeit für Einreichungen zum Programm.
Das muss nicht unbedingt auf der Bühne stattfinden. Und streng genommen muss
es noch nicht mal was mit Podcasting zu tun haben.
Es ist nämlich auch noch Platz für verschiedene Workshops. Ich habe schon gesehen,
es hat jemand einen Löt-Workshop angeboten.
In dem Jugendfreizeitzentrum, wo das stattfindet, gibt es auch eine Nasswerkstatt.
Also es könnten auch Arbeiten mit Ton sein oder Siebdruck oder irgendwas.
Was auch immer euch einfällt, bis zum 6. September läuft der Call for Participation noch.
Und leider parallel zum Podstock findet das Ganzohr-Treffen 2025 statt.
Das ist ein Treffen für alle Fragen rund um Audio- und Wissensvermittlung.
Es geht also um Wissens- und WissenschaftspodcasterInnen sowie natürlich Hörer
und alle Interessierten. Vom 26.
bis 28. September findet das statt an der Uni Innsbruck in Österreich.
Die Teilnahme ist kostenlos, die Veranstaltenden bitten aber um Anmeldung.
Das war's für diesen Monat. Die nächste Episode erscheint dann - versprochen - wieder
pünktlich am 1. September.
Themenvorschläge, Feedback und Kritik erreichen mich am zuverlässigsten per
Mail an redaktion@podjournal.de oder einfach über das Fediverse.
Alle Links und alle Kontaktmöglichkeiten stehen in den Shownotes auf podjournal.de.