030: Software, Hardware, Sensationen
S01:E30

030: Software, Hardware, Sensationen

Episode description

Diesmal gibt es Diskussionen um ein neues Auphonic-Feature, einen Webplayer und kostenlose Open Source-Plugins für Schnittsoftware unter Windows, Maxc und Linux.

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Moin und herzlich willkommen zum Podjournal. Ich bin Jörn Schaar,

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Journalist und Podcaster aus Rieseby in Schleswig-Holstein und ich kehre hier

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einmal im Monat die Nachrichten für die deutschsprachige Indie-Podcast-Szene zusammen.

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Das hier ist Episode 30 vom 1. April 2025 und diesmal gibt es Diskussionen um

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ein neues Aphonic-Feature, einen Webplayer und kostenlose Open-Source-Plugins

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für Schnittsoftware unter Windows, macOS und Linux. Los geht's.

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Spotifys Partnerprogramm kommt jetzt auch nach Deutschland. Am 29.

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April soll das Programm auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz starten,

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berichtet soundbett.de.

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Damit können Leute, die ihre Videoinhalte bei Spotify monetarisieren wollen,

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direkt Geld mit ihren Videos verdienen.

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Das Geld kommt sowohl aus den Einnahmen von Premium-KundInnen als auch aus einem

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Anteil an den Werbeeinnahmen von kostenlosen Spotify-Accounts und es soll eine

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Vergütung nach Streams geben.

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Podcast Addict führt in der neuesten Version Einstellungen für Transkripte ein.

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Es gab früher nur eine globale Einstellung, ob man sich Transkriptionen anzeigen

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lassen möchte oder nicht.

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Jetzt kann man das für jeden Podcast einzeln einstellen. Das ist dann sinnvoll,

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wenn es zwar Transkriptionen mit korrekten Timecodes gibt, so wie beim Podjournal,

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im Podcast dann aber dynamisch Werbung eingebunden wird, so wie nicht beim Podjournal.

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Die Timecodes werden durch dynamisch eingeblendete Werbung oft nicht angepasst

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Und dann läuft das Transkript nicht mehr synchron zum Audio.

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Außerdem gibt es in der App jetzt granularere Einstellungen für die verschiedenen

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Playlisten und für Podcast-Episoden, die man einzeln anhört,

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ohne den jeweiligen Podcast zu abonnieren.

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Die Menschen hinter Pocket Casts haben ihren Webplayer kostenlos für alle zugänglich gemacht.

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In einer Mail schreibt das Team, dass die Zukunft von Podcasting offen zugänglich

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im freien Internet liegt.

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Sie wollen damit RSS als offenen Standard stärken und den großen Plattformen etwas entgegensetzen.

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Dass ich das nochmal lesen darf im Internet des Jahres 2025,

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das treibt mir fast ein bisschen die Tränen in die Augen.

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Man kann einfach auf pocketcasts.com einen Podcast aus dem Verzeichnis auswählen

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und den komfortabel dort abspielen, ohne gleich einen Account anlegen zu müssen.

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Und wenn man die Pocketcasts-App als zahlende Kundin nutzt, dann kann man jetzt

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auch Smartfolder nutzen.

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Die gruppieren die abonnierten Podcasts je nach Inhalt in Ordner,

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also Comedy, Sport oder Nachrichten beispielsweise. Ich habe ja eine Playlist

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für alles, aber da ist jeder Jeck anders.

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Jemand namens Trummerschlunk hat ein GitHub-Repository mit kostenlosen Open-Source-Plugins

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für Schnittsoftware veröffentlicht.

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Das sind zwei Plugins, die die Sprachqualität verbessern sollen.

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Eines wird auf jede Sprachspur angewendet und eine auf den Masterkanal,

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also sowas wie Auphonic für zu Hause.

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Die Plugins funktionieren mit vielen Schnittprogrammen unter Windows,

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macOS und Linux. Und Stichwort Auphonic, da gibt es jetzt seit kurzem eine Diskussion

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im Sendegate, weil einige Menschen jetzt einen Werbejingel vor ihrer Auphonic-Produktion

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zu hören bekommen haben.

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Der Workflow ist ja üblicherweise, dass man sein Audio dort hochlädt,

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Auphonic schneidet Intro und Outro dran, verbessert die Audioqualität und

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schickt die fertige Datei dann an alle möglichen Stellen im Internet,

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die man vorher selber auch definiert hat.

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Dafür braucht man ein gewisses Kontingent an Guthaben, man kriegt aber zwei

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Stunden Produktionszeit kostenlos in jedem Monat.

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Und das haben über Jahre Podcastende ausgenutzt und sich zum Beispiel für jeden

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Podcast einen eigenen Account geklickt, um damit Geld zu sparen.

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Und genau diese Masche hat anscheinend dermaßen zugenommen, dass sich das Auphonic-Team

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zu diesem einigermaßen drastischen Schritt gezwungen sah.

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Denn so ein Service kostet natürlich Geld und wenn da einige User sich hunderte

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Accounts anlegen, treibt das die Kosten in die Höhe. Das ist auch alles soweit nachvollziehbar.

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Schade ist nur, dass es dazu keinerlei Kommunikation gab und dass das erst auf

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Nachfrage erklärt wurde.

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Dann auch noch im Sendegate, was zwar ein sehr, sehr guter Platz für Podcastende

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ist, mit viel Austausch, mit einer guten Diskussionskultur, aber es ist eben

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nicht der eigene Kanal von Auphonic.

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Und bis heute gibt es keinen Blogpost dazu oder eine E-Mail an alle Accounts.

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Das sei allerdings nicht so einfach, schreibt Auphonic-Gründer Georg im Sendegate,

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weil es halt mehr als eine Million Accounts sind.

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Ich verlinke mal den Thread in den Shownotes auf podjournal.de.

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Dort wird sehr konstruktiv darüber gesprochen. Es gibt einerseits Tipps,

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wie man den Jingle wieder wegbekommt und andererseits aber auch ein paar Vorschläge,

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wie Auphonic mit der Community umgehen könnte.

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Zum Beispiel, dass man als zahlender Kunde ausschalten kann,

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dass das kostenlose Monatskontingent überhaupt genutzt wird.

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Denn wenn das bezahlte Kontingent aufgebraucht wird, dann fällt man sozusagen

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backupmäßig auf das kostenlose Kontingent zurück.

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Und da wäre es mir, ehrlich gesagt, als zahlender Kunde auch lieber,

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wenn meine Produktion fehlschlägt und ich daran erinnert werde,

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das Guthaben aufzuladen, anstatt dass ich dieses Jingle haben muss.

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Tja, und Headliner macht was ähnliches. Headliner ist ein Tool,

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mit dem man Highlight-Clips oder auch ganze Episoden mit netten Animationen

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versehen kann, damit sie als Videocontent ein bisschen interessanter werden

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als ein Standbild mit einer zappelnden Wellenform.

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Seit dem 19. März kann man da mit dem kostenlosen Account nur noch ein Video

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pro Monat rendern lassen, in dem kein Wasserzeichen von Headliner drin ist.

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Früher waren das mal fünf.

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Headliner begründet den Schritt damit, dass mehr Podcastende Videocontent anbieten

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und dass dadurch die Kosten gestiegen seien.

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Wollen wir ehrlich sein, richtiger Videocontent ist das eigentlich nicht.

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Das ist eine kurze Animation von wenigen Sekunden, die im Loop durchläuft,

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solange eben die Folge dauert oder der Clip, den man da eingestellt hat.

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Aber wenn jetzt eben Firmen wie Spotify oder YouTube sagen: "Hey,

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kommt zu uns mit eurem Videocontent, da könnt ihr Geld mit verdienen", siehe oben,

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dann nutzen das offenbar eine ganze Menge Leute und auch hier ist es wieder

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so: Serverkosten steigen und dann muss man eben diesen Schritt gehen,

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damit möglichst viele was von dem Service haben.

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Für Focusrite-Interfaces gibt es ein Software-Control-Panel,

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mit dem man einige Einstellungen auch virtuell vornehmen kann.

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Ich habe da ehrlich gesagt nur einmal kurz nach dem Kauf meines Interfaces reingeguckt.

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Keine Ahnung, wofür man das braucht. Aber es gibt dieses Control-Panel jetzt auch für Linux.

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Und das ist ja schon mal ein Schritt in die richtige Richtung,

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wenn wir darüber nachdenken, dass wir jetzt alle zwangsweise auf Windows 11

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umgestellt werden, wenn die Hardware es mitmacht.

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Und Microsoft sagt: "Ist uns doch egal, wenn wir hier für Tausende von Millionen

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Euro Elektroschrott produzieren,

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weil wir das Support-Ende von Windows 10 festschreiben und die nächste Version

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einen ganz besonderen Prozessor braucht, den halt noch nicht alle Systeme haben."

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Mein Linux-Umstieg muss noch irgendwie bis zum Sommer erfolgen,

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aber das ist ein komplett anderer Podcast, in dem ich darüber erzählt werde.

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Denn hier geht es ja um Nachrichten für Podcastende und nicht um Jörn Schaas feine IT-Probleme.

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Wo wir schon mal bei Interfaces sind: PodTrack hat mit dem P2 ein Interface

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für USB-Mikrofone vorgestellt.

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Interface für USB-Mikrofone? Klingt merkwürdig, ist aber so.

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USB-Mikrofone haben grundsätzlich ein eingebautes Interface,

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aber damit kann man halt dann nur ein Mikrofon zur Zeit betreiben und zwar am

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Computer oder am Laptop. Mit dem PodTrack P2 kann man jetzt zwei Mikrofone an

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diesem Interface miteinander verknuppern.

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Da gibt es dann eine Pegelanzeige, einen Lautstärkeregler pro Kanal und dann

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noch zwei Kopfhöreranschlüsse und diverse AI-Software-Klangverbesserungs-Dingsis

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mit Kompressor und allem Schnick und Schnack.

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Auf der Rückseite ist der Anschluss für Computer oder Handy.

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Und damit kann man dann noch weitere Leute ins Gespräch einbinden.

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Eben einen Anrufer, eine Anruferin.

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Oder man kann das Telefon benutzen als Kamera für den eigenen Videopodcast.

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So kommen dann die Audiospuren der Mikrofone direkt ins Handyvideo.

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Livestream geht damit auch irgendwie, schreiben sie auf der Homepage.

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Also das kann man sich mal angucken, wenn man da Interesse dran hat.

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Oder wenn einem XLR-Kabel zu klobig sind.

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Zu guter Letzt gibt es noch einen Spendenaufruf, gewissermaßen Last Minute.

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No pun intended. Es geht nämlich um Lars. Der war mit seinem Astronomie- und

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Raumfahrt-Podcast auf Distanz in Schweden und hat dort den Start einer Höhenforschungsrakete

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begleitet und noch ganz viele andere Sachen gemacht.

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Daraus sind Interviews für acht Episoden entstanden, die zum Teil auch schon

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erschienen sind. Das war ein ziemlich exklusiver Trip.

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Er hat mir erzählt, dass es da ziemlich viel Abstimmungs-Foo gegeben hat,

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um das überhaupt möglich zu machen.

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Und die Reise selbst wurde dann so kurzfristig möglich, dass Lars vorher keine

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Chance hatte, Spenden zu sammeln, um die Reise auch zu finanzieren.

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Das holt er jetzt gerade nach. Ich verlinke eine Meta-Episode von Auf Distanz,

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in der er selber das alles nochmal erklärt. Die Indiegogo-Kampagne läuft noch bis zum 9.

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April und zum Zeitpunkt der Aufnahme sind 75% des Spendenziels von 1700 Euro zusammengekommen.

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Dabei fällt mir ein, der sich da auch noch draufklicken wollte.

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Das war's für diesen Monat. Anregungen, Feedback und Kritik erreichen mich am

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zuverlässigsten per Mail an redaktion@podjournal.de oder übers Fediverse ganz direkt.

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Alle Kontaktmöglichkeiten stehen in den Shownotes auf podjournal.de.