028: Neues Mikrofon, Software-Kram und Veranstaltungshinweise
S01:E28

028: Neues Mikrofon, Software-Kram und Veranstaltungshinweise

Episode description

In dieser Episode sind es hauptsächlich Apps und Tools, die ich im vergangenen Monat relevant fand. Aber es gibt auch ein neues Mikrofon, das Shure auf der CES vorgestellt hat und einige Veranstaltungstipps. Zum Schluss habe ich vielleicht noch einen Tipp für die Neigungsgruppe “Monetarisierung von Videopodcasts”.

Weiterführende Links:

Download transcript (.srt)
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Moin und herzlich willkommen zum Podjournal. Ich bin Jörn Schaar,

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Journalist und Podcaster aus Rieseby in Schleswig-Holstein und ich kehre hier

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einmal im Monat die Nachrichten für die deutschsprachige Indie-Podcast-Szene zusammen.

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Ihr hört Episode 28 vom 1. Februar 2025 mit Neuigkeiten aus der Software-Ecke,

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einem neuen Mikrofon und Veranstaltungshinweisen.

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Los geht's mit einer Art Studie, einer Präsentation, die mehrere deutsche Podcast-Vermarkter

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und einige Produktionsfirmen veröffentlicht haben.

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Der Titel ist "Audio-Podcast: Gekommen, um zu bleiben" und darin werden die Vorzüge

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von Audio-Only-Produktionen beschrieben.

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Die berufen sich mit einigen Zahlen auf den Online-Audio-Monitor,

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wonach im vergangenen Jahr die Podcast-Nutzung in Deutschland gestiegen ist.

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Wir sind jetzt 35 Millionen regelmäßig Hörende, ein Plus von 5 Millionen gegenüber 2023.

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Laut dieser Präsentation haben reine Audioproduktionen eine höhere Durchhörrate

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als Videopodcasts und auch die HörerInnenzahlen wachsen organisch an.

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Bei einem für die Präsentation ausgewerteten Podcast sei die Reichweite der

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Videovariante gleich geblieben.

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Und die AutorInnen heben hervor, dass eine plattformunabhängige Distribution,

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also der gute alte RSS-Feed, viel besser ist, als auf Walled Gardens wie Spotify,

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YouTube oder TikTok zu setzen.

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Das tun sie natürlich aus Vermarktungssicht, weil es eben leichter ist,

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Werbung einzubauen, wenn man sich nicht an irgendwelche obskuren Plattformregeln

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halten muss. Aber ich möchte trotzdem sagen: Geht doch.

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Die PDF-Version der Präsentation gibt es in den Shownotes auf podjournal.de.

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AntennaPod hat zum Jahreswechsel Version 3.6 veröffentlicht.

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Das sind im Wesentlichen einige Designänderungen.

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Zum Beispiel gibt es jetzt die Möglichkeit, das Menü in der Fußleiste anzeigen

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zu lassen, anstatt es an der linken Seite auszuklappen.

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Ich finde es gelungen, ich habe mich auch schnell daran gewöhnt.

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Aber was denn eure Meinung dazu? Schreibt es mir einfach in die Kommentare.

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Alex aus dem Podlove-Team baut normalerweise hauptsächlich den Podlove-Webplayer.

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Er hat jetzt aber auch ein nettes Tool veröffentlicht, mit dem man einem RSS-Feed

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ein Frontend geben kann. Also im Prinzip eine Website.

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Dieses Tool generiert eine Website aus einem RSS-Feed.

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Auf lux.podlove.dev kann man einfach den Feed eintragen und bekommt dann eine

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nett designte Episodenübersicht und kann dann natürlich in die Episode reinklicken,

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wo dann die ganzen Shownotes angezeigt werden, inklusive Kapitelmarken.

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Ich finde es richtig nice.

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Schaut es euch doch mal an. Link in den Shownotes.

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Stichwort Podlove. Die Version 4.2 ist diesen Monat rausgekommen.

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Hauptfeature ist der vom Prototype Fund geförderte Onboarding-Assistent,

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der den Start mit Podlove oder den Umzug von irgendwoher auf ein selbst gehostetes

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WordPress mit Podlove darin erleichtern soll.

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Das Podjournal wird ja mit Castopod ausgeliefert, einem speziell auf Podcasts

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zugeschnittenen Content-Management-System, das sehr schlank daherkommt und auf

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alles unnötige Shi-shi verzichtet.

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Wer das mal ausprobieren möchte, hat seit diesem Monat mit einer Testinstanz

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unter demo.castopod.org die Chance dazu.

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Damit kann man nicht nur Castopod als solches in einer Art Sandbox ausprobieren,

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sondern auch gleich die neue und noch unfertige Version 2.0 mit ihrer Plugin-Infrastruktur testen.

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Die Feeds, die dadurch entstehen, wenn man das Ding benutzt,

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werden nicht indiziert, können nicht irgendwo eingetragen werden.

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Macht auch überhaupt keinen Sinn, weil die Daten, die man da einträgt,

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nach 24 Stunden wieder gelöscht werden.

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Shure hat ein neues Mikrofon vorgestellt, das MV7i. Sieht aus wie das legendäre

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SM7B und es verspricht mehr Flexibilität beim Podcasten.

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Es ist nämlich nicht nur ein Mikrofon, das mit USB-C an einen Rechner,

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Tablet oder Handy angeschlossen werden kann.

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Es ist auch gleichzeitig ein Audio-Interface mit einem Kombieingang für XLR

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oder einen großen Klinkenstecker.

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Für XLR liefert es 48 Volt Phantomspannung und 60 db Vorverstärkung.

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Verarbeitet wird das Signal dann über den USB-Anschluss direkt in der Aufnahmesoftware

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des Vertrauens unter Windows oder macOS oder in der Shure Motiv-App.

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Use Case könnte zum Beispiel sein, dass man meistens alleine aufnimmt,

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aber gelegentlich halt jemand zu Gast ist, für den man dann nicht extra ein

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eigenes Audio-Interface vorhalten muss, sondern nur ein anderes Mikrofon.

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Kommen wir noch zu den Veranstaltungshinweisen. Im März ist Winter Podstock,

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ein Online-Barcamp rund um Podcasting, Kreativität und Medien konkret vom 21. bis 23.

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März in eurem Wohnzimmer. Und das Podcamp Essen war gestern,

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im Juni kommt das Podcamp Düsseldorf. In der Zentralbibliothek findet am 13.

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Und 14. Juni ein Barcamp statt, in dem es eben rund um Podcasting geht.

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Tickets kosten 79 Euro, Softdrinks, Heißgetränke und Mittagessen sind inklusive

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und man kann auch das Podcaststudio der Zentralbibliothek nutzen.

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Und für den Freundeskreis Langfristplanung hat hauseins die Neuauflage der "So

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Many Voices"-Konferenz angekündigt.

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Am 21. und 22. November wird die Konferenz wieder in München stattfinden.

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Zielgruppe sind eher Leute, die mit Podcasting Geld verdienen bzw.

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In Podcastfirmen arbeiten. Vergangenes Jahr soll es ein sehr schönes Event gewesen

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sein, schreibt zumindest Sandro Schröder in seinen Newsletter Hören Sagen.

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Und einen habe ich noch: Und zwar haben findige Content Creator festgestellt,

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dass sich wissenschaftliche Erklärvideos auf einem Portal viel besser monetarisieren

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lassen als beispielsweise auf YouTube.

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Zwei Leute wurden in einem heise Artikel darüber vorgestellt und eine von ihnen

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verdient mit Videos zu Computerwissenschaften nach eigenen Angaben dreimal so

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viel wie mit Videos auf YouTube.

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Der andere ist ein Mathelehrer aus Taiwan, der nach einem Bericht des Stern

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mit Lehrvideos auf Pornhub 200.000 Euro verdient und so eben auch Mitarbeitende finanzieren kann.

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Bleibt die Frage, kann sich die Podcast-Szene daran ein Beispiel nehmen?

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Findet der Pivot-to-Video der Szene jetzt auf Pornhub statt?

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Schreibt mir eure Meinung in die Kommentare zu dieser Episode.

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Ihr braucht aber gar nicht suchen, auf Pornhub findet ihr das Podjournal nicht.

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Das war's für diesen Monat. Anregungen, Kritik und Hinweise erreichen mich am

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zuverlässigsten per Mail an redaktion@podjournal.de.

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Alle Kontaktmöglichkeiten stehen aber auch nochmal in den Shownotes auf podjournal.de.