026: KI-Podcasts und Spotify for Creators
S01:E26

026: KI-Podcasts und Spotify for Creators

Rieseby

Episode description

Wir müssen noch einmal über KI-generierte Podcasts sprechen. Dirk wies darauf hin, das NotebookLM nicht originär für die Podcastproduktion gedacht ist. Trotzdem passiert das buchstäblich tausendfach und es gibt jetzt auch noch ein neues Tool dafür. Ich habe Christian von fyyd dazu befragt. Und mit Erscheinen dieser Episode sind es noch vier Wochen bis zum Start von “Spotify for Creators”. Mit Denise vom Newsletter “Beifahrersitz” habe ich darüber gesprochen, was das für Indie-Podcasts heißen könnte.

Weiterführende Links:

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0:09

Jörn: Moin und herzlich willkommen zum Podjournal. Ich bin Jörn Schaar,

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Jörn: Journalist und Podcaster aus Rieseby in Schleswig-Holstein und ich kehre hier

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Jörn: einmal im Monat die Nachrichten für die deutschsprachige Indie-Podcast-Szene zusammen.

0:20

Jörn: Das hier ist Episode 26, sie erscheint am 1.

0:24

Jörn: Dezember 2024 und heute geht es noch einmal um KI-generierte Podcasts und auch

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Jörn: ein bisschen um Spotify.

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Jörn: Ich fange mal an mit einer kleinen Korrektur: Dirk hat sich nämlich gemeldet

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Jörn: und als Feedback zu Episode 25 hinterlassen, dass Notebook LM nicht originär

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Jörn: zum Erstellen von Podcasts gedacht ist.

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Jörn: Es ist vielmehr ein Tool, mit dem man sich ein Thema aus unterschiedlichen Quellen

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Jörn: zusammenfassen lassen kann.

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Jörn: Das können verschiedene Links sein, Dokumente und noch viel mehr.

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Jörn: Da kommt dann am Ende eine Zusammenfassung raus, die man eben auch zu einem

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Jörn: Podcast-ähnlichen Audio machen lassen kann.

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Jörn: So kann man die, sagt Dirk jedenfalls,

0:58

Jörn: leichter konsumieren und muss nicht einen ewig langen Text lesen.

1:02

Jörn: Er sagt aber auch, meine Warnung davor sei schon auch berechtigt,

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Jörn: weil das Tool eben auch zum Erstellen von Podcasts genutzt wird.

1:10

Jörn: Das Verzeichnis Listen Notes hat es irgendwie geschafft, Podcasts automatisiert

1:14

Jörn: zu erkennen, die mit Notebook-LM erstellt wurden, und kippt die in eine Liste bei GitHub.

1:19

Jörn: Die hat zum Zeitpunkt dieser Aufnahme fast 3100 Einträge und wie PodNews neulich

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Jörn: berichtete, hat inzwischen auch Elevenlabs ein Tool an den Start gebracht,

1:28

Jörn: das aus unterschiedlichen Quellmaterialien eine Podcast-Episode mit mehreren Stimmen erstellt.

1:33

Jörn: Und während Notebook LM das nur auf Englisch tut, kann GenFM von Elevenlabs

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Jörn: 32 Sprachen bedienen, darunter Englisch, Hindi, Portugiesisch,

1:42

Jörn: Chinesisch, Spanisch und auch Deutsch.

1:44

Jörn: Also die Scheiße geht nicht mehr weg, oder um es etwas diplomatischer zu sagen,

1:48

Jörn: es wird absehbar noch sehr viel mehr Podcasts geben, die die Verzeichnisse zumüllen

1:52

Jörn: und für mit Herzblut und Leidenschaft produzierte Indie-Formate keinen Platz mehr lassen.

1:57

Jörn: Darüber habe ich mich mit Christian Bednarek unterhalten, der das Podcast-Verzeichnis

2:01

Jörn: fyyd betreibt. Und auch wenn er sagt, dass das für manche Menschen durchaus ein

2:05

Jörn: Segen sein kann, weil sie so podcasten können, ohne ihre eigene Stimme benutzen zu müssen,

2:10

Jörn: ist das meiste davon halt einfach Spam.

2:13

Christian: Es ist eklig. Ich mag es nicht. Es geht mir auf den Keks.

2:18

Christian: Denn Spam ist ja auch nicht weniger geworden. Wenn ich mir anschaue,

2:21

Christian: was da an Spam bei mir reinfällt, ist es tatsächlich sehr viel weniger üblicher Spam geworden.

2:26

Christian: Das verlagert sich jetzt so in diese Richtung, weil das wirkt unauffälliger.

2:29

Christian: Da ist dann kein verrauschter Hintergrund, da ist kein, ich kann nicht reden,

2:33

Christian: da ist tatsächlich manchmal sogar ein richtiges Intro davor,

2:36

Christian: ein richtiges Podcast-Bildchen, Podcast-Logo.

2:40

Christian: Das wirkt natürlich viel unauffälliger auf den ersten Blick,

2:43

Christian: auf den ersten Höreindruck, aber es ist am Ende doch nur irgendwie Spam oder

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Christian: zumindest etwas, womit sich die Menschen, die das machen, überhaupt nicht auseinandergesetzt haben.

2:54

Jörn: Noch bewegt sich das bei fyyd aber in einem Bereich, in dem das noch per Hand

2:58

Jörn: rauszufiltern ist, sagt Christian.

3:01

Jörn: Spotify wird sein Dashboard "Spotify for Podcasters" im Januar in "Spotify for

3:06

Jörn: Creators" umbenennen und da gibt es dann einige neue Features,

3:10

Jörn: vor allem im Bereich Publikumsbindung und in der Analyse, also was macht mein

3:14

Jörn: Publikum eigentlich, sprich wo schalten Leute ab, wer hört überhaupt und so weiter.

3:17

Jörn: Ein Teil des Ganzen ist ab Januar eine noch stärkere Ausrichtung auf Videoinhalte.

3:22

Jörn: Das wird zunächst in Kanada, den USA, Großbritannien und Australien ausgerollt.

3:27

Jörn: Und das bedeutet, wer ein Premium-Abo hat, wird dann Videopodcasts ohne Werbeunterbrechung

3:33

Jörn: sehen und die Podcasten bekommen etwas von den Erlösen ab, zumindest wenn sie

3:37

Jörn: bestimmte Kriterien erfüllen.

3:39

Jörn: Das sollen wohl mindestens zwölf veröffentlichte Episoden sein,

3:42

Jörn: 2000 Unique-User und 10.000 gestreamte Stunden in einem Monat.

3:47

Jörn: Von dieser Präsentation dazu gibt es einen ziemlich guten Bericht von Ashley

3:50

Jörn: Carman, die bei der Präsentation dabei war und auch den Oberchef von Spotify

3:55

Jörn: interviewt hat. Das fand ich spannend zu lesen.

3:57

Jörn: Was ich darüber hinaus aber auch sehr spannend fand, war der Take von Denise Fernholz.

4:01

Jörn: Die macht einen Podcast namens "Sind wir schon da?" und sie begleitet die Entwicklung

4:06

Jörn: dieses Podcasts in ihrem Newsletter Beifahrersitz, den ich in dem Zusammenhang

4:10

Jörn: übrigens sehr empfehlen möchte.

4:11

Jörn: Und in diesem Newsletter schreibt Denise über die Spotify-Pläne,

4:15

Jörn: dass sie ihr ein bisschen Angst machen und das haben wir vor ein paar Tagen genauer besprochen.

4:18

Denise: Als ich das das erste Mal gehört habe, habe ich schon gedacht,

4:21

Denise: oh Gott, jetzt wird es für kleine Podcasts noch schwerer, weil es ist ja ohnehin

4:25

Denise: so super schwierig, irgendwie gesehen zu werden und entdeckt zu werden.

4:29

Denise: Ich sehe es einfach nicht, weil mein Konzept auch nicht darauf ausgelegt ist,

4:33

Denise: dass es mit Video funktioniert.

4:35

Denise: Die regulären Folgen meines Podcasts sind geskriptet und da sitze ich alleine

4:40

Denise: vor dem Mikro und muss natürlich auch dementsprechend viel schneiden, weil ich viel vortrage.

4:45

Denise: Also es ist nicht einfach, dass ich drauf losquatsche. Ich habe jetzt schon

4:48

Denise: angefangen, dass ich gedacht habe,

4:49

Denise: naja, dann überlege ich mir vielleicht irgendwelche Workarounds,

4:53

Denise: wie ich trotzdem an Videocontent komme und den dann bei Spotify hochladen kann,

4:57

Denise: um mal zu gucken, ob man dann vielleicht bevorzugt wird.

5:00

Jörn: Man sollte sich also wirklich gut überlegen, ob man da mitspielen möchte.

5:04

Denise: Am Ende ist es auch einfach dann eine Frage des Geldes und wie schnell lohnt es sich für mich,

5:12

Denise: meinen Podcast mit Video aufzuzeichnen und das ist nun mal am ehesten für Leute

5:17

Denise: mit einer ohnehin schon großen Reichweite, die sehr schnell ihren Podcast wachsen lassen können.

5:23

Denise: Und ja, da habe ich einfach so ein bisschen Angst, dass da Audio-Only-Podcasts,

5:27

Denise: die nun mal meistens dann halt von kleineren Podcastern gemacht werden,

5:32

Denise: ein bisschen hinten rüberfallen.

5:33

Jörn: Mein Tipp ist und bleibt, dass sich niemand diesen ganzen Aufwand ans Bein binden

5:37

Jörn: sollte, der nicht das nötige Kleingeld und auch vor allem genug Tagesfreizeit hat.

5:42

Jörn: Denn Video ist wahnsinnig aufwendig und ich finde persönlich viel,

5:48

Jörn: viel, viel zu aufwendig für den Hobbybereich.

5:50

Jörn: Ja, ansonsten war diesen Monat nicht wahnsinnig viel los, außer natürlich die

5:54

Jörn: So Many Voices Konferenz in München, ausgerichtet von Hauseins.

5:57

Jörn: Ich habe es leider nicht dorthin geschafft und deswegen kann ich jetzt nicht

6:00

Jörn: so richtig was dazu sagen. Ich kann aber die sehr gute Zusammenfassung von Niklas Münch empfehlen.

6:05

Jörn: Die hat er in seinen Podcast Newsletter "Workflow Shortcuts" geschrieben und außerdem

6:10

Jörn: hat der Kooperationspartner der Veranstalter Hauseins, nämlich das Mediennetzwerk

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Jörn: Bayern, ebenfalls einen Nachbericht im eigenen Blog verfasst.

6:18

Jörn: Außerdem gibt es dann noch im Sendegate einige Social-Media-Takes verlinkt.

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Jörn: Auch da finden sich einige sehr lesenswerte Einblicke.

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Jörn: Das war es für diesen Monat. Anregungen, Kritik und Feedback erreichen mich

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Jörn: am zuverlässigsten per E-Mail an redaktion@podjournal.de oder ihr nehmt einfach

6:33

Jörn: im Fediverse Kontakt mit mir auf.

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Jörn: Alle Möglichkeiten dazu findet ihr auf podjournal.de.